Partnerschaftsverein Gomadingen      -     in der Presse


Partnerschaftsfeier 2010    Alb-Bote   17.5.2010

Gomadingen.  Musikalisch-kulinarische Weinprobe, Boule-Turnier, Wanderungen und Gestütsführungen. Alles das und noch viel mehr gab es zum Abschluss des Partnerschaftsjubiläums am Samstag in Gomadingen.

Der große Festabend anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Gomadingen und Buis les Baronnies ging für viele bis weit nach Mitternacht (wir berichteten). Im Jugendclub Meeting feierten danach junge und junggebliebene Deutsche und Franzosen bis in die frühen Morgenstunden.

Auch wenn einige unter Schlafmangel litten, ließen es sich die meisten Buixoiser und ihre Gomadinger Gastgeber nicht nehmen, an den zahlreichen Veranstaltungen am Samstag teilzunehmen.

Der ehemalige Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Robert Greiner, führte Wanderer von Rathaus aus nach Dapfen, wo es unterwegs einen von innen heraus wärmenden Blutwurzel-Schnaps zu trinken gab. Im Backhaus wurden danach gemeinsam schwäbisch-französische Scherrkuchen gebacken. Gleich um die Ecke spielten Franzosen und Deutsche Boule oder drehten mit der Pferdekutsche einige Runden.

Im Haupt- und Landgestüt begrüßte Landoberstallmeisterin Astrid von Velsen-Zerweck die Gäste, die zur Feier des Tages eine Führung in französischer Sprache erhielten. Zwischen Wasserstetten und Dapfen wurde der rund 1000 Meter lange "Farbsphärenweg im Biosphärengebiet" eröffnet. Die Idee dazu war dem Künstler Hannes Münch in der Bretagne gekommen, wo der Dapfener seinen zweiten Wohnsitz hat. "Die Maler im Hafen haben nach getaner Arbeit ihre Farbpinsel immer auf dem Trottoir ausgewaschen. Das hat mir gefallen und mich zu meinem Werk inspiriert." Entlang des Lautertalweges stellte der 69-Jährige zudem einige von ihm geschaffene farbige Holzstelen und Stahlfiguren auf. Außerdem bemalte er Steine und Totholz. Bei seiner Arbeit hatten ihn die Gomadinger Heinz Besch, Max Kurz und Robert Greiner unterstützt.

Nachmittags referierte und diskutierte Regine Leicht vom Biosphärenteam im Dorfgemeinschaftshaus. Es ging um Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Biosphärengebietes Schwäbische Alb und dem französischen Parc Natural, in dessen Zone Buis les Baronnies liegt. Der Landtagsabgeordnete Karl-Wilhelm Röhm erklärte den rund 40 Zuhörern, wie das Biosphärengebiet ins Leben gerufen wurde.

Der letzte Abend der dreitägigen Partnerschaftsfeier klang mit einer musikalisch-kulinarischen Weinprobe in der Sternberghalle aus, die vom Musikverein Dapfen und Musikern aus Buis gestaltet wurde. Außerdem gab es Tanzeinlagen zu sehen. Das mehrgängige Menü und die Weinverköstigungen dauerten bis Mitternacht. Marcel Göhringer hatte Glück bei der Verlosung: er gewann einen großen Geschenkkorb.

Gestern kurz nach 8 Uhr ging es wieder zurück ins knapp 900 Kilometer entfernte Buis les Baronnies. "Wir werden die harmonischen Festtage in Gomadingen bestimmt nicht so schnell vergessen", sagte Buis Bürgermeister Jena-Pierre Buix beim Abschied. Inzwischen sind die 120 Franzosen wieder wohlbehalten in der Heimat eingetroffen.

Dapfen.  So kalt und regnerisch wie beim dritten Genussmarkt rund ums Lagerhaus war es die beiden Jahre zuvor noch nie. Trotzdem schauten zahlreiche Gäste von nah und fern vorbei. Die Händler zeigten sich am Schluss zufrieden.

Dass sich der Genussmarkt in Dapfen inzwischen etabliert hat, zeigte das große Interesse der Besucher. Den Kfz-Kennzeichen der parkenden Fahrzeuge war zu entnehmen, dass viele Gäste eine Anfahrt von bis zu 100 Kilometern in Kauf genommen hatten, um auf die Alb zu kommen. Regionale Köstlichkeiten mit internationalen Spezialitäten kombinieren, so lautete das Motto des bunten Marktes rund ums Lagerhaus. 37 Erzeuger und Verarbeiter aus Süddeutschland, Italien und der Provence boten zwei tage lang ihre Waren an. So gab es zum Beispiel schwäbisches Backhausbrot, umbrische Gewürze, französische Tapenade und Aprikosensaft, Weine, Käse aus dem Allgäu, italienisches Pesto, Olivenöl und Wacholderschnaps. Sogar die, die auf ihre "Rote" nicht verzichten wollten, kamen auf ihre Kosten. Zum ersten Mal wurde auch Glühmost ausgeschenkt, der die letzten beiden Tage reißenden Absatz fand. Unter den zahlreichen Händlern aus dem Ausland waren die Franzosen am stärksten vertreten. Kein Wunder. Bei den Ständen handelte es sich um Anbieter aus Buis les Barnonnies, der Gomadinger Patengemeinde aus der Provence, mit der man die vergangenen Tage das Jumelage-Jubiläum gefeiert hat (siehe Bericht oben).

Zehn Kilometer von Buis entfernt liegt die Gemeinde Rochebrune, die gerade mal 48 Einwohner zählt. Und dieser Flecken hat, man mag es kaum glauben, einen eigenen Bürgermeister. Der heißt Valery Liotaud. Und weil er von seinem Schultesgehalt allein nicht leben kann, ist er nebenher noch Weinbauer. Seine edlen Tropfen bot er nicht nur bei der Weinprobe am Samstagabend in der Sternberghalle an, sondern auch auf dem Genussmarkt. Zu seiner Stammkundschaft zählt inzwischen auch Gomadingens Altbürgermeister Rolf Blank, der ebenfalls am Stand vorbeischaute.

Für die passende Unterhaltung an der Lauter sorgte das Duo Kukuruz, das traditionelle Folkmusik aus Frankreich, Deutschland, Italien und anderen europäischen Ländern präsentierte. Die Kinder konnten derweil malen oder Schafe streicheln.

Interesse zeigten die Gäste an den Kräuterwanderungen, die an beiden Tagen angeboten wurden. Rund um Dapfen sahen die Mitwanderer knapp 100 Pflanzen, die in der Küche und in der Hausapotheke Verwendung finden. Zudem ließen sich am Samstag und am Sonntag Seifensiederer und Chocolatiers bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen.

Den ersten und einzigen Auftritt in diesem Jahr hatte Wacholderprinzessin Manuela Alth, die Wacholderbrötchen und Wacholderschnaps verteilte. Sie kommt als Zweitplatzierte bei der Königinnenwahl nur dann zum Einsatz, wenn Wacholderkönigin Bettina Hanner zeitlich verhindert ist.

Beim nächsten Genussmarkt in Dapfen, der nach Angaben von Veranstalter Eberhard Laepple im Juni 2011 stattfindet, wird die neue Wacholderkönigin mit dabei sein, die in zweieinhalb Monaten in Gomadingen gewählt wird.